Die Situation kennt jeder von uns, wir sagen ja zu einem Date, einem Treffen zu, das von jemand anderem initialisiert wurde, obwohl wir eigentlich keine Lust darauf haben. Der Termin belastet uns den ganzen Tag, da wir ja eigentlich nicht hingehen möchten und der Abend ist gefühlsmässig vernichtet. Warum tun wir uns das an? Wir möchten die andere Person nicht vor den Kopf stossen und es ihr recht machen. Wir haben also auf unsere (mentalen) Kosten die Ansprüche von jemandem anderen erfüllt. Es bewahrheitet sich einmal mehr die Aussage: „Everybodys darling is everbodys as….!). Im englischen Sprachraum hat sich für solche Menschen der Begriff „People pleaser“ etabliert. Es jedem recht machen zu wollen und das geht bekanntlich nicht. Wer diesen Kampf anfängt hat schon von Beginn weg verloren.
Für jeden von uns ist es enorm wichtig, erst mal auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen, darauf achtzugeben, dass der Freiraum um uns herum wirklich freigehalten wird! Grundsätzlich gilt, sag nicht ja, wenn du nein meinst, und erspare dir ungesunden Stress. Jede Partnerschaft und jede Freundschaft vertragen auch mal ein klares Nein und sonst muss sie hinterfragt werden. Dasselbe gilt auch im Beruf. Wer immer ja sagt, sitzt am Ende jeden Abend bis 22:00 Uhr im Büro oder auf der Baustelle. Wenn es nicht passt oder nicht reicht, einfach nein! Das ist ein reiner Selbstschutz, auch wenn wir es nicht immer wahrhaben wollen, auch unsere eigene Akku-Laufzeit ist beschränkt und wir sollten es uns zu eigen machen, mit dieser Energie haushälterisch umzugehen, es macht das Leben definitiv angenehmer.
Zum Thema Grenzen setzen
Welche Grenzen kennen wir?
- Emotionale Grenzen: Diese helfen, emotionale Sicherheit zu gewährleisten. Sie definieren, wie wir von anderen behandelt werden möchten.
- Physische Grenzen: Dazu gehören der persönliche Raum und körperliche Berührungen. Jeder hat unterschiedliche Komfortzonen.
- Zeitliche Grenzen: Sie betreffen, wie viel Zeit wir für andere aufwenden und wann wir Zeit für uns selbst benötigen.
Warum ist das Setzen von Grenzen wichtig?
- Selbstschutz: Grenzen helfen, sich vor emotionaler und physischer Erschöpfung zu schützen.
- Respekt: Klare Grenzen fördern den Respekt in Beziehungen, da sie Erwartungen klären.
- Selbstwertgefühl: Das Setzen von Grenzen stärkt das Selbstbewusstsein und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben.
Wie setzt man Grenzen?
- Selbstreflexion: Überlegen, welche Grenzen wichtig sind und warum.
- Kommunikation: Grenzen klar und direkt kommunizieren, ohne sich dabei zu rechtfertigen.
- Konsistenz: Bei den gesetzten Grenzen bleiben, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten.
Nein sagen!
- Direkt und höflich: Ein einfaches „Nein“ ist oft ausreichend. Man muss nicht immer eine ausführliche Erklärung geben.
- Alternativen anbieten: Wenn möglich, kann man alternative Lösungen vorschlagen.
- Selbstvertrauen entwickeln: Übung im Nein-Sagen kann helfen, die eigene Position zu festigen und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Herausforderungen beim Nein-Sagen?
- Schuldgefühle: Viele Menschen empfinden Schuld, wenn sie Nein sagen oder Grenzen setzen.
- Konflikte: Das Setzen von Grenzen kann zu Konflikten führen, insbesondere wenn andere es nicht akzeptieren.
- Sozialer Druck: Der Druck, gefallen zu wollen, kann es schwer machen, Grenzen zu setzen.
Auf ein gesundes Miteinander innerhalb klar definierter Grenzen….