Just do it, machs einfach

Viele Menschen, auch ich, neigen dazu, zu viel nachzudenken und zu planen. Bei mir ist es das Resultat meiner beruflichen Laufbahn. Jedes Projekt bedingt eine vorausgehende Planung. Da ist so weit nichts falsch daran. Die Frage die ich mir irgendwann stellen musste, muss man aus jedem Vorhaben ein Projekt machen. Ich musste durch diverse Erlebnisse feststellen, das muss und soll man nicht! Es ist schon klar, dass es einfacher ist, etwas auf die To do Liste zu schreiben, als es gleich zu erledigen. Man kennt diesen Effekt auch unter dem Begriff „Aufschieberitis“.

Zu diesem Beitrag wurde ich durch dutzende Telefonate mit einem meiner besten Freunde inspiriert. Seit Monaten ist einer der Standardsätze bei jedem Telefonat die Bemerkung, dass er unbedingt sein Büro aufräumen müsste, das mittlerweile zu einem Lager verkommen ist. Jedes Mal ist es ein anderer Ansatzpunkt, mit welchem er anfangen möchte.

Ich will hier etwas ausholen. Indem ich etwas zu einem Projekt mache, setze ich eine Planung voraus. Teil einer Planung ist üblicherweise eine Risikoanalyse, das heisst vereinfacht gesagt eine Beurteilung der möglichen Risiken und die Beurteilung der Eintretenswahrscheinlichkeit desselben. Bei grösseren Technik- oder Bauprojekten eine gute Sache. Wenn ich dies aber bei einem „Pseudoprojekt“ wie das Aufräumen des Büros mache, türmen sich plötzlich etliche Probleme und Problemchen zu einem grossen Berg auf. Der Blick auf diesen Berg nimmt einem die Motivation, überhaupt anzufangen. Der Berg führt zu dem Verlust seiner Selbstwirksamkeit (die Selbstwirksamkeit bezeichnet das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bestimmte Aufgaben oder Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können).

In einem Skript habe ich mal gelesen, beschäftige dich nicht, handle! Planen, wenn es nicht nötig ist, ist Beschäftigung. Das Thema physisch angehen ist handeln. Natürlich ist es einfacher und bequemer sich zu beschäftigen als zu handeln. Mit dem ist die Pendenz aber nicht erledigt!

Was ist die Lösung für dieses Problem. Ich habe angefangen, mir in diesen Fällen mit dem Mantra „Mach nicht ein Projekt daraus, mach es einfach, fang irgendwo an, egal wo, erledigen musst du es ja sowieso“ zu behelfen. Ich versuche mögliche Probleme und Unwägbarkeiten mit den Augen von Mark Twain zu sehen: „Von 10 Problemen, die du des Weges kommen siehst, landen 8 im Strassengraben bevor sie dich erreichen!“, vereinfacht, kümmere dich um Probleme, wenn sie aktuell werden und nicht auf Vorrat. Schlussfolgernd ist die Beschäftigung mit diesen 8 Problemen eine Verschwendung von Zeit und Energie. Kümmere dich um das Problem, wenn es akut bei dir auftritt. Da man sowieso nicht beurteilen kann, welches der 10 Probleme zu diesen 2 relevanten gehört, hör auf dich auf diese 10 Probleme zu fokussieren. Weiter ist es eine Tatsache, dass ja die ganze Arbeit gemacht werden muss, spielt es auch keine Rolle, wo du anfängst. Just do it! Weiter weiss jeder, der sich regelmässig sportlich betätigt, dass man nicht immer Lust darauf hat. In dem Moment wo man die Hantel in der Hand hat oder die ersten Meter gelaufen ist, fühlt es sich sofort toll an.

Vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen Aspekt dieses Beitrages wieder und du kannst hier Optimierungen vornehmen. Viel Erfolg!

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